Der kleine Lord | Frances Hodgson Burnett
Ein Buchtipp von Traude Schneemann aus der öffentlichen Bücherei Bergern.
Veröffentlicht im Dezember 2022
Warum berühren uns ein Roman, eigentlich ein Kinderbuch aus dem Jahr 1886, und die wunderbare Verfilmung von 1980 mit Alec Guinness und Ricky Schroder immer wieder, ja rühren uns zu Tränen?
Der liebenswerte, siebenjährige Cedric Errol lebt mit seiner hübschen. warmherzigen Mutter in einem kleinen, bescheidenen Haus in New York. Sein Papa war gestorben. Als drittgeborener Sohn eines englischen Grafen war er wegen der Heirat mit der Amerikanerin von seinem Vater, einem englischen Grafen, verstoßen worden. Cedric, ganz der Papa, bezaubert mit seiner Unbefangenheit und Freundlichkeit die Menschen seiner Umgebung. Seine engsten Freunde sind jedoch Mr. Hobbs, der Kaufmann und Dick, der Schuhputzer. Mr. Hobbs, ein glühender Amerikaner, erzählt ihm von der Revolution gegen die Engländer, von der Unabhängigkeitserklärung und der verachteten englischen Aristokratie.
Eines schönen Tages erfährt Cedric vom Anwalt des alten Grafen, dass er Lord Fauntleroy sei, da seine beiden Onkel und sein Vater verstorben sind. Zu seiner Mutter, er nennt sie „Herzlieb“, sagt er: „Ich möchte lieber kein Graf sein. … Kann ich nicht keiner sein?“
Aber es ist unvermeidlich, er muss zu seinem Großvater nach England, sein Vater hätte es so gewollt. Vorher soll ihm noch jeder Wunsch erfüllt werden, doch Cedric denkt nur daran, zu helfen und beschenkt seine Freunde.
In England angekommen, versteht er zwar nicht, warum seine Mutter nicht auch auf dem wunderschönen Schloss wohnen darf, aber er akzeptiert es.
Cedric begegnet seinem Großvater mit grenzenloser Liebe. Der bis dahin unbeliebte, hartherzige und gichtgeplagte Graf kann sich dem offenen Herzen seines Enkels nicht entziehen. Zum ersten Mal erfährt er der alte Mann bedingungslose Zuneigung, Vertrauen und Dankbarkeit. Und dies verwandelt ihn, er erlebt Freude und wird gesund. Mit den Augen seines großherzigen Enkels ist er auch bereit, die sozialen Missstände, unter denen seine Pächter leiden, zu beseitigen, ihnen ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen.
Der Graf liebt seinen Enkel aus ganzem Herzen und ist stolz auf ihn. Die Nachricht, dass eine Amerikanerin aus niedrigem Stand behauptet, ihr fünfjähriger Sohn wäre das gemeinsame Kind mit dem ältesten Sohn des Grafen, erschüttert ihn zutiefst.
Zum Glück erkennt Cedrics Freund Dick in New York die Frau in einem Zeitungsbericht als seines Bruders Ehefrau. Dick, sein Bruder und Mr. Hobbs machen sich auf den Weg nach England und tragen dazu bei, dass die Frau als Lügnerin entlarvt wird.
Das glückliche Ende unterscheidet den Roman und den Film. Wird im Buch Cedrics achter Geburtstag mit einem großen Fest gefeiert, geht der Film mit einem frohen Weihnachtsfest auf dem Schloss zu Ende, endlich ist auch Cedrics Mutter dabei. Zu Weihnachten sind durch die bedingungslose Liebe des kleinen Lords alle Konflikte gelöst, alle Standesunterschiede überwunden.
Titel:Der kleine Lord
Autorin: Frances Hodgson Burnett
Verlag: Rütten & Loening
2. Auflage 2015
Umfang: 238 Seiten
ISBN: 978352006685
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